Zwischen 1984 und 1994 unserer Zeitrechnung waren Leute in Schwarz heißbegehrte Medienziele. "Satan" war ein Wort, das die Menschen erschreckte, denn es wurde mit Arbeitslosigkeit, Gerichtsverhandlungen und mediengetriebener Hexenjagd verbunden. Es wurde zum Charaktertest, bestimmte Kleidung und bestimmten Schmuck zu tragen und nette Dinge über ein hebräisches Schreckgespenst zu sagen. Der Tempel Sets übernahm in dieser Zeit stolz für die ganze Welt die Rolle des Teufels. Hauptsächlich wurde die Rolle des Teufels von unseren besten und klügsten bekleidet - Dr. und Mrs. Aquino - aber auch andere von uns verloren Freunde, Familie und Arbeit an Gerüchte und Verleumdung. Einige unserer Mitglieder wurden belästigt und verfolgt, einige verloren zehntausende Dollar in Gerichtsverhandlungen und einige verloren das Recht, ihre Familie zu sehen. Wieder andere hatten Probleme mit Auslandsreisen. Es war ein großes, freiwilliges Opfer an Wohlbefinden und Ungezwungenheit zu Ehren des Fürsten der Finsternis.
Der Tempel Sets war nicht völlig alleine. Es gab einige mutige Seelen, die ihre Stimme für den Pfad der Linken Hand erhoben. Der gute Kampf wurde gefochten, und wie alle guten Kämpfe forderte er einen hohen Preis auf beiden Seiten. Der Tempel ging daraus stärker und größer hervor und bereit, seine Vision des Kosmos zu veredeln. Teufel und Schreckgespenster wurden ins Regal gepackt (nicht um vergessen zu werden, aber nicht wichtiger als eine Kiste voller Valentinstagskarten). Einige Setianer experimentierten sogar mit Farbe, Mode und Geschmack. Bücher über vergleichende Religion wurden geöffnet, Kunst geschaffen, die nicht so aussah wie die Skizzen eines furchterregenden Sechzehnjährigen, und ein längerer, tieferer Blick auf die Geschichte (sowohl vor uns als auch nach uns) begann.
Niemand verunglimpfte oder verwarf das "Satanische". Eine Tür verwirft man nicht, da vermutlich andere Leute hinter einem stehen und hereinkommen wollen. Aber wir lungerten auch nicht auf der Schwelle herum. Für einige Leute ist die Symbolik und das Kaspernde des Satanischen ein wichtiger Übergangsritus in eine neue Welt. Für andere war es etwas, aus dem sie zusammen mit ihren verblichenen Metallica T-Shirts herauswuchsen, und für wieder andere gab es neue Türen, vom Typhonischen Hermetizismus bis zu geschichtlichen Abhandlungen über den linkshändigen Pfad.
Nun ist, und das möchte ich betonen, keine Tür besser als eine andere Tür. Die äußere Tür muss zur inneren passen. Einige mögen eine neue Tür vorziehen, andere eine ältere.
Der Tempel investiert keine Energie in diese Türen. Andere Umstände halten sie offen. In okkulten Kreisen bezeichnet man dies meist als "Aeonische" Einflüsse - aber Sie können es sich als Modeerscheinung, Zufall und so weiter vorstellen. Setianer, die sich entscheiden, eine Tür zu Öffnen, machen das nicht zum grösseren Ruhm des Tempels (zum Teufel, wir raten ihnen manchmal eher, eine Tür zu schließen), sondern weil sie den Wunsch haben, ihre Magie gegen die Massen zu stellen und etwas darüber zu lernen, wie die Welt funktioniert. Wenn das nicht schlampig geschieht, wird der Tempel durch solche Bemühungen gewöhnlich gestärkt.
Es gibt aber etwas, das wir nicht machen. Erinnern Sie sich an die Zeit, von der ich oben erzählt habe, als der Tempel die einzige Organisation war, die für das Banner "Satanisch" kämpfte? Als wir uns (erfolgreich) verteidigt hatten, begannen wir die nächsten Schritte, so wie es seit der Nachricht der Neunten Sonnenwende immer geplant gewesen war. Wir stellten uns den Kräften dieser Welt entgegen, und nun finden wir unseren eigenen Weg in der Welt. Aber als die Kräfte der Satanischen Hysterie verschwanden, beschlossen viele Leute (die es, offen gesagt, im Tempel Sets nie zu etwas bringen würden), ihr eigenen Satanischen Gruppen zu gründen. Es sah wie ein Weg zur Macht aus, nicht wahr? Immerhin waren wir in wenigen Dekaden von einer kleinen Gruppe zu einer internationalen Gesellschaft herangewachsen. Wenn man so Kleinigkeiten wie den Fürsten der Finsternis und die harten Arbeit unserer Mitglieder einmal außer Acht lässt, sollte es doch nicht so schwer sein.
Diese Gruppen tragen Namen des Fürsten der Finsternis. Sie schaffen sich eine kleine regionale Anhängerschaft, veröffentlichen einen Newsletter oder eine Website und attackieren uns dann entweder oder wollen in einen "Dialog" mit uns treten. Kurz, sie wollen sich als gleichwertig darstellen. Dies gibt ihnen ein gewisses Ansehen, ohne dass sie dafür arbeiten müssen. Es scheint ganz einfach, sie wollen doch nur in einer kurzen Liste von LHP-Gruppen genannt werden. Dann haben wir alle gute, gleiche schwarze Brüder.
Was bekommen wir von dieser Bruderschaft? Verteidigen sie uns in rechtlichen Angelegenheiten? Bereichern sie die Kunde des Pfades der Linken Hand? Bringen sie uns einen wirtschaftlichen Vorteil? Wollen wir ihre Waren kaufen?
Nein. Wir bekommen nichts und wir liefern ihnen Prestige.
Deshalb geben sich Setianer nicht mit diesen Leuten ab. (Wir hängen nicht mit ihnen herum.) Wir treten keinen pan-Pfad-der-Linken-Hand Organisationen bei. Wir machen keine Werbung in ihren Newslettern. Wir laden sie nicht als Gäste zu unseren Konklaven ein. Wir haben bereits das Beste getan, was wir für sie tun können: Wir haben ihnen eine Umgebung zur Verfügung gestellt, in der sie sich ihrer Initiation widmen können. Das ist unser Geschenk an alle ehrlich Suchenden.